BDSM-LEXIKON: BUCHSTABE *Z*

ZAUMZEUG
Für Pferde- oder Ponyspiele, zum Beispiel mit Ponygirls benutztes, an Menschen angepasstes Zaumzeug. Hält die Trägerin oder den Träger "Im Zaum"

ZEHENFESSELN
Fesseln, ähnlich der Daumenfesseln, die ausschließlich zum Fesseln der beiden Zehen aneinander gebraucht werden. Solche Fesseln werden im BDSM-Bereich für die Fußfolter benutzt

ZIEMER
Ein Ziemer ist ein Schlagstock mit erheblicher Schlagwirkung, benutzt, um zu "lehren was sich ziemt". Zumeist ist heute nur noch der "Ochsenziemer" bekannt, der besonders spektakulär ist, weil er aus dem Penis von Bullen hergestellt wird

ZÖGLING
Der Zögling allgemein
Außerhalb der Erotik ist ein Zögling jemand, der eine besondere Erziehung oder Ausbildung bekommt
Erotische Erziehung
In der Erotik wird der Zögling einer Erzieherin oder einem Erzieher unterstellt, der ihn sowohl erzieht wie auch in die Liebe einweist. Dabei gibt es durchaus auch bereits Anklänge an BDSM-Aktvitäten, die mit der strengen „Internatszucht“ zu tun haben
Zöglinge in der BDSM-Szene
In der BDSM-Szenerie ist ein Zögling jemand, der zur unterwürfigen Person ausgebildet wird, manchmal auch für jemanden, der bereits unterwürfig ist und sich an Erzieher-Zöglingsspielen erfreut.
In der erotischen Literatur
In der allgemeinen erotischen Literatur sind (vor allem in England) Romane und Novellen beliebt, sie sich mit der privaten Erziehung von Zöglingen oder mit deren Internatserziehung befassen, wobei meist auch homo- oder bisexuelle Kontakte behandelt werden.
In der Pornografie
In der harten Pornografie werden alle Arten von „Zöglingen“ gezeigt, von extremen Internats- oder Psychosektenthemen bis hin zur gezielten „kasernierten“ Feminisierung


ZOFE
Die Zofe? als unterwürfige Frau
Als Zofe wird im Rollenspiel eine Frau bezeichnet, die sich einer anderen Frau, einem Mann, einem Paar oder einer Gruppe im Rollenspiel freiwillig unterwirft.
Eine Zofe tritt heute meist im modernisierten Kostüm einer Bediensteten auf. Nach der Auffassung der BDSM-Szenerie haben weibliche Zofen angeblich auch heute noch im Rollenspiel einen höheren Rang als Dienerinnen und Sklavinnen. Es ist aber umstritten, ob diese "Rangordnungen" realistisch sind. Es könnte ein Teil der "Urbanen Legenden" sein, die sich um die BDSM-Szenerie um die Jahrtausendwende herum aufgebaut haben.
Wer die Rolle einer Zofe annehmen will, kann inzwischen nicht mit einer "bessern" Behandlung rechnen als andere Bedienstete wie die (Dienerin) oder die Sklavin.
Die Zofe als Dienerin einer dominanten Hure (Domina)
Als Zofen werden gelegentlich auch gewöhnliche Huren bezeichnet, die sogenannten Dominas als Assistentinnen für sexuelle Dienstleistungen dienen
Die Zofe als männlicher Rollenspieler
Eine Zofe zu sein, ist bei vielen Männern beliebt. Sie kleiden sich dazu weiblich (oft sehr ordinär) in Dienstmädchenkostümen. Man nennt sie "vornehm" TV-Zofen? und ordinär "Schwanzzofen"


ZUCHTHAUS
Ursprünglich ist das Zuchthaus eine Strafanstalt, in der Körperstrafen vollzogen wurden. In der Vergangenheit, als noch öffentlich bestraft wurde, sollen die Züchtigungen großen Anklang bei Damen gefunden haben. In die Literatur ist die erotische Flagellationsnovelle eingegangen. Zuchthäuser, Erziehungsanstalten, Gefängnisse, Kerker und Verliese sind immer wieder Gegenstand erotischer, aber auch extrem pornografischer Novellen und Filme.
Dominas bezeichnen ihre Arbeitsräume oft als "Dungeon" ("Gefängnis, Verlies"). In der BDSM-Szenerie werden gefängnisähnliche Räume oft in Gewölbekellern eingerichtet und dann mit Straf- und Folterinstrumenten ausgestattet.
Die Züchtigung hatte schon im Mittelalter eine enorme erotische Wirkung sowohl auf die Beteiligten wie auch auf die Zuschauer. Daran hat sich seither nicht viel verändert


ZÜCHTIGEN
Bedeutet, eine Person unter Anwendung von Körperstrafen (früher: Leibesstrafen) zu erziehen, indem man Schläge austeilt. Das Züchtigen ist beliebt in Rollenspielen und in BDM-Beziehungen.
Die erotischen Strafmethoden entsprechen dabei denjenigen, die man in früheren Zeiten Kindern, Schülern oder dem aufsässigen Dienstpersonal verabreichte:
Das Strafen mit der flachen Hand - der "Popovoll" wirkt durch den direkten Hautkontakt ausgesprochen erotisch.
Häusliche Strafen wurden entweder mit der flachen Hand oder mit Rute, Riemen, Rohrstock oder Teppichklopfer verabreicht - für kleine Vergehen gab es auch Ohrfeigen. In manchen Ländern wurden Pantoffel oder Kochlöffel für die Bestrafung eingesetzt.
Schulstrafen wurden zunächst mit Ruten verabreicht, bis man zum Rohrstock überging, weil er länger hielt. In Schottland war die Tawse (Riemenpeitsche) das Mittel der Erziehung. Andere Schulstrafen waren das Schlagen auf die ausgestreckten Hände ("Tatzen") sowie auf das Gesäß mit dem Lineal.
Das Dienstpersonal wurde überwiegend mit Weidenruten bestraft, später wurden jedoch ebenfalls Rohrstöcke eingesetzt. Nur der adlige Herr oder die Herrin schlugen ihre Domestiken mit Reitpeitschen


ZÜCHTIGUNG
Eine Züchtigung ist an sich eine Körperstrafe. In der Erotik wird sie von Rollenspielern vollzogen, die beide aus einem Spieltrieb heraus handeln können. Bei der großen Anzahl von Menschen, die gezüchtigt werden wollen, kommen aber immer mehr professionelle Rollenspieler? auf, die Züchtigungen als einträgliches Geschäft betreiben. Sie werden "Dominas" oder auch "Peitschenladys" genannt.
Wichtiger als die Züchtigung selbst ist oft das "Wartenlassen", das Küssen der Hände und des Schlaginstruments sowie der Grad der Entblößung. All dies dient der erotischen Stimulanz, die oft mit den Schlägen einhergeht. Als besonders erregend gilt dabei natürlich, vom anderen Geschlecht geschlagen zu werden. Rein lesbische Züchtigungen werden oft in der Internatsliteratur beschrieben. Auch ein großer Teil der Pornografie lebt von Züchtigungen.
Reine Züchtigungen (Bestrafungen in Rollenspielen) gelten zwar als Teil der BDSM-Szenerie, werden oft aber auch als getrennter Bereich angesehen


ZÜCHTIGUNGSINSTRUMENTE
Als Instrumente der Züchtigung werden neben traditionellen Gegenständen aus dem Haushalt auch besondere, für die Züchtigung von Menschen und Tieren hergestellte Schlaggeräte verwendet. Der Ursprungszweck muss dabei nicht unbedingt das Schlagen gewesen sein.
So gut wie allen Schlaggeräten ist dies gemeinsam:
Sie schonen den Strafenden, indem er weniger Energie aufwenden muss als bei Handschlägen
Sie verstärken die Wirkung des Schlages durch Form und Material des Schlaginstruments. Je biegsamer das Material, umso mehr wirkt die Schlagverstärkung
Sie sorgen für eine Verteilung des Schmerzes über größere oder kleine Flächen und sorgen dabei für unterschiedliche Empfindungen auf der Körperoberfläche


ZUNGENFESSELUNG
Als Zungenfesselung wird die Fesselung der Zunge vermittels Essstäbchen und Gummibändern verstanden. Bei uns unter Zungenfolter zu finden

ZUNGENFOLTER
Als Zungenfolter bezeichnet man das Foltern oder Bestrafen eines Menschen durch Manipulationen an der Zunge. Es ist auch in der BDSM-Szenerie üblich, besonders in Japan. Bei der japanischen Zungenfolter wird die Zunge in ausgestrecktem Zustand zwischen zwei Essstäbchen eingeklemmt und mit Gummibändern befestigt. Das Opfer verharrt dann oft mehrere Stunden in diesem Zustand.
In Japan grassieren zahllose Darstellungen der Zungenfolter als Pornografie - sowohl in Fotografien wie auch in Zeichnungen.
Auch im deutschen Mittelalter wurde die Zunge während der Folter mit Zangen traktiert, um Geständnisse der Opfer zu erwirken.
Die Zungenfolter ist reiner Sadismus - gesundheitliche Risiken wie Blutergüsse oder Atembeschwerden sind dabei nicht selten. Die Zungenfolter wird in Japan oft in Kombination mit der Nasenfolter angewendet


ZWANG
Zwang ist eine Einschränkung der persönlichen Freiheit. Zwingt man eine Person, so wird Nachdruck auf seine Entscheidungen oder Handlungen ausgeübt.
Zwang im Bereich der BDSM-Spiele
Bei BDM-Rollenspielen ist Zwang' die Bezeichnung für eine Gruppe von Maßnahmen eines meist umfangreichen Katalogs, um in Rollenspielen submissive (unterwürfig) veranlagte Personen im Spiel mit deren Einverständnis gefügig zu machen.
Ein Teil dieser Spiele ist halb Fiktion, halb Realität, je nachdem, in welcher Beziehung die Partner zueinander stehen. Wichtig für die Beurteilung solcher Aktivitäten ist, ob diese Spiele durchgängig nach den Richtlinien (SSC) der völligen Übereinkunft ausgeübt werden oder ob ein Partner mindestens zeitweilig gegen seinen Willen in etwas "hineingezwungen" wird.
Beim Spiel geht es oft darum, welche Maßnahmen (von Erniedrigungen bis Körperstrafen) die submissive Person erträgt, bevor sie das Spiel aufgibt


ZWANGSENTSAMUNG
Die Zwangsentsamung (Zwangsmasturbation) ist eine Technik aus dem BDSM-Bereich, die aber auch von homosexuellen Männern ausgeübt wird.
Die Zwangsentsamung beginnt mit einer lustvollen Masturbation des Mannes. Sie wird dann aber mehrfach wiederholt, so dass ein erheblicher Schmerz eintritt. Dabei kann die Prostata zusätzlich gereizt werden.
In manchen Fällen ist mit dem begriff auch von vornherein die Prostatastimulation durch den Enddarm gemeint, die in der Regel beim Mann heftige Empfindungen hervorruft.
Der Zwang, der dabei ausgeübt wird, besteht darin, den Partner zuvor zu fesseln und auf diese Weise zu verhindern, dass er sich wehrt. Dieser "Zwang" erhöht den Reiz des Spiels, solange es sich um ein freiwilliges Rollenspiel handelt


ZWANGSFEMINISIERUNG
Zwangsfeminisierung ist ein Begriff der erotischen und pornografischen Literatur. Dabei geht es um die Vorstellung, dass ein Mann unter Zwang verweiblicht werden kann. In der Regel werden dazu Geschichten erfunden, in denen einem Mann nach und nach suggeriert wird, dass er eigentlich eine Frau sei und er sich so zu verhalten habe.
In dieser Weise ist die Zwangsfeminisierung in die englische Erotikliteratur eingegangen.(Vergleiche: Gynecocracy ).
Zwangsfeminisierung in der Pornografie
Die Vorstellung, von einer Frau oder gar mehreren Frauen verschleppt zu werden oder in Gefängnissen, Besserungsanstalten oder an anderen ungewöhnlichen Orten zwangsweise verweiblicht zu werden, ist ein ewig wiederkehrendes Thema der Pornografie.
In den milden Formen geschieht dies, wie in der frühen erotischen Literatur auch, durch weibliche List und einen gewissen erotischen Nachdruck.
In den scharfen Formen der pornografischen Literatur wird Gewalt eingesetzt - zumeist in Form von Gehirnwäsche, Folter, Vergewaltigungen oder medizinischen Eingriffen, wie beispielsweise einer Hormonbehandlung.
Psychologen behaupten, dass diese Geschichten die homosexuellen Anteile heterosexueller Männer ansprechen würden, jedoch kommen auch sadomasochistische Überlegungen in Betracht


ZWANGSKLEIDUNG
Zwangskleidung in der BDSM- und Fetischszene ist eine Bekleidung, die ähnlich aussieht wie Straßen- oder Abendkleidung, die aber die Trägerin oder den Träger daran hindert, sich völlig frei zu bewegen - zum Beispiel Röcke, in denen nur sehr kurze Schritte möglich sind. Auch Keuschheitsgürtel werden gelegentlich als "Zwangskleidung" bezeichnet

ZWANGSJACKE
Eine Art Zwangskleidung aus der Psychiatrie, um einen Menschen völlig hilflos zu fesseln, vor allem so, dass er die Arme nicht mehr bewegen kann. Zwangsjacken sind so konstruiert, dass man die Patienten damit auch ans Bett fesseln kann.
Zwangsjacken sehen nicht sehr erotisch aus, sie werden aber dennoch in der BDSM-Szenerie zum Fesseln verwendet


ZWEILOCHSTUTE
Zweilochstute ist eine extrem anzügliche Bezeichnung für eine Frau, die meist unterwürfig und ohne eigene Wünsche analen und vaginalen Geschlechtsverkehr zulässt (oder auch oralen und vaginalen GV). Die Bezeichnung wird auch für Männer verwendet, die in Frauenkleidung analen und oralen Geschlechtsverkehr vollziehen oder erdulden.
Die Begriffe beinhalten bewusste Abwertungen

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