ARTIKEL ÜBER SANSAR AUF KOTAKU
Linden
Lab hat gestern auf der eigenen Homepage in der Rubrik "Linden
Lab in the News" einen Artikel von der Gamer-Seite Kotaku
verlinkt. Geschrieben wurde er von Cecilia D'Anastasio, die auch
schon ein paar Mal recht neutrale Berichte zu Second Life verfasst
hatte.
Wirklich
viel Neues wird im Kotaku-Artikel nicht offenbart. Aber es gibt ein
paar Aussagen, die auf New World Notes für viele negative Kommentare
gesorgt haben. Zum einen wegen dieser Aussage hier:
"Sansar
wird in diesem Sommer seine Pforten für alle öffnen. Die Nutzer
müssen vielleicht eine kleine Gebühr für den Zugang bezahlen."
Das
wäre natürlich ein Hammer, wenn das wortwörtlich so gemeint war.
Denn Linden Lab wird auch in Sansar sowohl für die Nutzung von
Experiences (virtuellem Land) als auch beim Verkauf von virtuellen
Gütern Geld verlangen. Da wäre es Abzocke, wenn es auch noch eine
Monatsgebühr geben würde. Allerdings hat Linden Lab Pressesprecher
Peter Gray bereits in den Kommentaren auf New World Notes die Aussage
relativiert. Er schreibt:
"Man
wird die Möglichkeit haben, sich kostenlos in Sansar einzuloggen.
Aber es wird auch Gebührenpakete geben. Die Einzelheiten für diese
Angebote und die Preise, werden bei der Öffnung der Creator Beta
bekanntgegeben."
Na
ja, das klingt dennoch nicht sehr einladend. Bei verschiedenen
Zugangspaketen werden dann sicher nur diejenigen die wirklich
interessanten Funktionen nutzen können, die etwas dafür bezahlen.
Die
andere Aussage, die etwas nachdenklich macht, zeigt ganz gut das
Problem mit den Head Mounted Displays, das auch mit den neusten
VR-Brillen noch nicht gelöst ist. Dazu die folgende Beschreibung von
Cecilia:
"Bei
der Demo haben mich Gray und Sansar Produktleiter Bjorn Laurin in ein
HTC Vive Headset gewickelt, das Bewegungen verfolgen kann, und mich
dann in Sansars "Zen Garden" Bereich hineingeworfen. Dort
traf ich auf Jason Gholston, einen weiteren Produktleiter, der in
einem liebenswerten, grünen Dinosaurier-Kostüm steckte. Der Bereich
war wunderschön, mit einem tiefblauen Filmhimmel und fein
gezeichneten Gras-Texturen. Er erzählte mir, wie man in VR laufen
und teleportieren kann, was bei mir wahnsinnigen Schwindel
verursachte. Aber ich kann auch im Auto nicht auf dem Bauch liegend
lesen."
Wagner
James Au schreibt dazu, dass bei seiner eigenen Umfrage 52% aller
Frauen und 21% aller Männer angegeben haben, dass sie durch die
Verwendung eines Head Mounted Display seekrank geworden sind, also
Schwindel und Übelkeit verspürten. Sollte diese Auswirkung,
unabhängig von der Qualität einer VR Brille, generell auf dieser
prozentualen Verteilung liegen, könnte sich das nachteilig für
Sansar und andere VR-Plattformen auswirken. Ich sehe schon die
Schlagzeile "Wenn ich in Sansar einlogge, muss ich immer
kotzen."
Hier noch ein paar weitere Aussagen aus dem Artikel:
- Linden Lab versucht mit Sansar die aktuellen VR-Standards zu erreichen, selbst wenn man Sansar dabei weiter entwickelt als man selbst versteht
- Die Nutzung von Sansar ist mit VR Headset oder auch nur über PC möglich
- Aufgrund der Übelkeit, die Cecilia mit der VR-Brille verspürte, schreibt sie: "Zum Glück lässt sich Sansar auch nur über einen PC nutzen, genauso wie heute Second Life."
- Aktuell etwa 800.000 aktive Nutzer in Second Life
- Aktuell etwa 2.000 ausgewählte Nutzer in der geschlossenen Beta von Sansar
- Von allen Orten, die Cecilia mit den Lindens besuchte, fand sie die ägyptische Grabstätte am besten (letztes Foto oben)
- Jason Gholston von Linden Lab, benutzte eine neue Software zur Berechnung von Gesichtsmimik, abhängig von den gesprochenen Worten. Auch das hat Cecilia sehr gefallen
- Sansar hat hohe Hardware-Anforderungen und es gibt deshalb eine finanzielle Hürde, die manche von der Nutzung dieser Plattform abhalten werden
Zum
Schluss noch der letzte Absatz aus dem Artikel als direkte
Übersetzung:
"Second
Life war eine Sensation wegen seiner Nutzer, die sich dort
zusammengefunden haben, um etwas zu erschaffen. Viele dieser Nutzer
waren Menschen, die im Jahr 2003 ernsthaft daran glaubten, dass
virtuelle Welten die Zukunft für Wirtschaft und menschliche
Beziehungen sind. Im Jahr 2017 ist klar, dass sie nicht ganz richtig
lagen, aber sie waren trotzdem Pioniere, genau wie heute die ersten
Ersteller in Sansar, mit ihren Head Mounted Displays. Hoffentlich
wird der Vorstoß von Sansar in die VR-Technologie, nicht dessen
bestes Kapital vergrämen."
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