SECOND-LIFE-GRÜNDER SPRICHT ALS AVATAR ÜBER DIE ZUKUNFT DES AVATARS
Von
Matthias Bastian 5. Dezember 2017
Philip
Rosedale gehört zu den Erfindern von Second Life, einer der
erfolgreichsten virtuellen Welten überhaupt. Im Zeitalter der
Virtual Reality möchte Rosedale nachlegen und glaubhafte soziale
Begegnungen übers Netz ermöglichen. Realistisch gerenderte und
animierte Avatare sollen der Schlüssel dazu sein.
Mit
seinem Startup High Fidelity arbeitet Rosedale an der gleichnamigen
Social-Anwendung für die VR-Brille. Dabei tritt er gegen seine
früheren Kollegen von Linden Lab an, dem Studio hinter Second Life,
das zeitgleich an “Project Sansar” tüftelt, einer Neuauflage von
Second Life mit Fokus auf Virtual Reality.
Rosedale
sicherte High Fidelity seit der Gründung über 40 Millionen
US-Dollar Risikokapital. Das langfristige Ziel: In der neuen VR-Welt
sollen sich Menschen ähnlich wie in der Realität begegnen können
und ein Ökosystem für die Plattform kreieren.
Auf
der IT-Fachkonferenz Siggraph Asia tratt Rosedale als Sprecher auf
zum Thema, wie Menschen in AR und VR stärker sozialen Kontakt
aufbauen können. Er reiste dafür nicht nach Bangkok, sondern wohnte
der Gesprächsrunde in Person seines High-Fidelity-Avatars “Virtual
Philip” bei – aus seinem Büro in San Francisco.
FOTOREALISMUS
MUSS EINE OPTION SEIN
Der
virtuelle Philip ist seinem realen Vorbild detailliert nachempfunden
und bietet Wiedererkennungswert. Rosedale geht davon aus, dass
realistische Avatare, die auch die Mimik eines Menschen wiedergeben
können, zum Standard werden – und nicht etwa abstrakt gestaltete
Comic-Figuren.
Menschen
hätten eine starke Beziehung zu sich selbst und wie sie wahrgenommen
und wiedererkannt werden, das habe er bei der Entwicklung von Second
Life gelernt. “Fotorealismus muss eine Option sein”, sagt
Rosedale.
High
Fidelity entwickelt außerdem ein realistisches Animationsverfahren
auf Basis von HTC Vive und den Vive-Trackern. Damit ist es
vergleichsweise günstig und einfach, seine Körperbewegungen von
Kopf bis Fuß in die Virtual Reality zu übertragen.
NOCH
UNGELÖST: VR-BERÜHRUNG SPÜRT MAN NICHT
Blick-
und Mimikerfassung nennt Rosedale als weitere wichtige Technologien
für den sozialen VR-Kontakt. Ebenso spielten realistische Gesten und
damit Fingertracking eine große Rolle für die authentische Wirkung
eines Avatars.
Während
diese Aspekte technisch weitgehend gelöst sind und nur noch zur
Marktreife geführt werden müssen, bleibt eine große Baustelle:
VR-Nutzer können keine Berührungen fühlen.
“Das
müssen wir irgendwie hinkriegen”, sagt Rosedale. Für den Übergang
könnten visuelle Effekte einen Eindruck von Berührung vermitteln,
bis eine bessere Lösung verfügbar ist.
Anmerkung:
Ich hab da irgendwie ein unheimliches Gefühl..
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