FELI – FAHREND, ANKOMMEND, FLIEGEND
Nach
langen warten und ungeduldigen herumzappeln war es endlich wieder soweit. Den
Temperaturen trotzend das Gepäck über die Schulter geworfen und in den Zug zu
meiner Miss gestiegen. Der Zug war überfüllt, die Menschen alle verschwitzt und
viel zu viele davon und es roch den ganzen Weg über scheußlich nach
abgestandenen Bier. Doch als ich nach gefühlten endlosen Stunden den ersten
Blick auf den Sonnenuntergang über dem Bodensee richten konnte wusste ich,
gleich bin ich da, gleich bin ich bei meiner Miss.
Ich
hörte den Sprecher die Durchsage machen „Nächster Halt...“ und wackelte schon
mit voller Vorfreude zur Tür, schaute zu wie sie aufging und wackelte aus dem
Zug hinaus. Da stand sie auch direkt schon, meine Miss. Auch wenn ich voll war
mit Freude und Glück, die Zugfahrt hatte ihren Tribut eingefordert und ich war
total fix und alle. So war der Freitag auch schon gar nicht mehr so lange und
nach einem wohltuenden Gespräch mit meiner Miss brachte sie mich auch direkt
ins Bett.
Für
das Wochenende hatte ich von meiner Miss dieses Mal strickte Anweisungen
bekommen. So durfte ich nur auf dem Boden sitzen (außer natürlich sie wollte in
einer Situation das ich wo anders sitze, oder ich darum bat auf dem Stuhl
sitzen zu dürfen) und auch beim Gehen wurde ich mit einer schicken, an zwei
Fußschellen befestigten Kette, ein wenig eingeschränkt. Ein wohltuendes Gefühl
zu wissen wo man seinen Platz hat und stolz darauf sein zu dürfen diesen Platz
einzunehmen.
Mit
Bewegungseinschränkung putzen zu dürfen ist auch sehr interessant. Meine Miss
hat mir dabei Anweisungen gegeben und so wurde das Ganze zu einem Rollenspiel
das für manch anderen vielleicht wie normales Putzen ausgesehen hätte...bis auf
die Ketten natürlich. Auch bei einem RP sind Gefühle nicht außen vor und
manchmal passiert es eben, dass man einen wunden Punkt trifft. Doch ich bin der
Meinung dass es genau das ausmacht. Den lernt man nicht sein gegenüber besser
kennen wenn wenn man die Reaktion auf das sieht was man mit ihm macht? Ein
bestimmtes Wort – eine unerwartete Reaktion gefolgt von Tränen und danach die
Erklärung warum. Solche Momente bringen uns weiter zusammen. Doch auch ein gut
gewickeltes Seil, zarte Berührungen und das wissen beschützt, behütet und
aufgehoben zu sein und das man seinem gegenüber vollends vertrauen kann, auch
das bringt uns näher zusammen.
Natürlich
möchte ich damit etwas Bestimmtes anschneiden, einen ganz speziellen Moment.
Eigentlich wollten meine Miss und ich in diesem Moment gar nichts wirklich
großartiges Machen, da es viel zu warm war. Aber wie das nun mal so ist kommt
1. alles anders und 2. als man denkt. Ein paar geschickte Handgriffe meiner
Miss und schon waren die Hände schön auf den Rücken gefesselt, die Augen
verbunden und ich an den Decken Hacken angebunden, dann noch ein Knebel in den
Mund und das Strafbuch gezückt und natürlich die Gerte meiner Miss. Da ich
dieses Wochenende sehr empfindlich war, kamen mir beim empfangen meiner Strafe
ziemlich schnell die Tränen. Doch ich habe meine Tränen mit Stolz fließen
lassen und meine Strafe ebenso ertragen.
Doch
danach war es noch nicht beendet. Manchmal ist es schwierig sich vollkommen
fallen zu lassen, auch wenn man ohne Widerspruch vertraut. Meine Miss weiß dem
jedoch entgegen zu arbeiten und so hat sie ein kleines Training mit mir gemacht
das ich schon kannte. Das linke Bein nach hinten hochgezogen hatte ich immer
wieder das Gefühl zu fallen. Auch wenn ich wusste, ich kann nicht fallen, ist
es für mich sehr schwierig dieses Gefühl zu unterdrücken und auf meinen
Verstanden zu hören. Doch mit der Hilfe meiner Miss bin ich mir sicher das auch
das gelingen wird und zu fühlen wie sie mich hält und mir mit ihrer warmen
sanften Stimme immer wieder beruhigend ins Ort geflüstert hat, das ich nicht
fallen kann und sie immer bei mir ist und auf mich aufpasst und mich hält, hat
mich auch innerlich ruhiger werden lassen. Es war bei weitem noch nicht perfekt,
aber ich hatte das Gefühl, es war besser als bei unserem ersten Versuch ein
paar Treffen zuvor. Schließlich ließ meine Miss mein Bein wieder
hinuntergleiten und band mich auch mit dem Oberkörper von dem Hacken los. Ein
kurzer, aber durchaus sanft ausgesprochener Befehl wies mir an, dass ich mich
auf den Boden setzen und mich anschließend auf die Seite legen sollte. Dieses Mal
war es mein rechtes Bein das in die Luft hochgezogen wurde und dort oben vor
sich hin Schwang. Im ersten Moment fühlte ich den Schmerz in meine Schultern
vordringen und sich in meine Oberarme ausbreiten, doch je mehr Zeit verging und
je länger ich den Fußschritten meiner Miss lauschen konnte und ihrer Stimme
zuhören durfte, desto weniger spürte ich den Schmerz. Das was ich fühlte war schwer
zu beschreiben. Es war wie absolute Ruhe, Genuss... ja ich bin geflogen, auf
unglaublich tolle Art und Weise. Selbst als meine Miss ein ganz spezielles
„Spiel“ begann hat mich dies nicht einen Moment aus dieser unglaublichen Ruhe
gebracht. Ich höre das Türschloss, das aufgeht der Haustüre und das leise
flüstern meiner Miss. Dann war wieder Ruhe, wieder hörte ich ein leises
„psssscht“ und leise schreitende Schritte und dann kam die Berührung. Mit
Lederhandschuhen auf meinem nackten Bein, dann an meinen mit Kimono bedeckten Oberkörper
hinauf und dann wieder zum Bein hinunter. Und ich habe es genossen. Natürlich
wusste ich was meine Miss damit bezweckte. Mich aus der Ruhe zu bringen bei dem
Gedanken dass jemand Fremdes zur Türe hereingekommen war und mich berührte.
Doch, mal abgesehen davon das ich meine Miss an ihren Schritten erkannte,
gerade weil sie versuchte so leise zu sein, habe ich nicht im geringsten daran
gezweifelt, das es meine Miss war, die mich berührte und nicht ein Fremder den
ich noch nie gesehen habe.
Danke
für diesen wundervollen Moment meine Miss, ich werde ihn niemals vergessen.
Dieser Moment hat mich dir noch näher gebracht.
Ich
denke jeder weiß von diesen unscheinbaren kleinen frechen Dingern, auch
Wäscheklammern genannt, und ihren Besonderheiten was man mit ihnen so alles machen
kann, außer Wäsche aufhängen natürlich. Da ich erst am Montagmorgen nachhause
fuhr, hatten meine Miss und ich noch den ganzen Sonntag für uns. Natürlich
blieb es da nicht aus das meine Miss so die eine oder andere Idee hatte.
Und
so kam es das ich, ohne große Umschweife, festgebunden an der Tanzstange im
Schlafzimmer meiner Miss endete. Die Augen verbunden höre ich meine Miss wie
sie in der „Spielekiste“ herumkramte und von Wäscheklammern sprach. Und noch
ehe ich dazu hätte irgendwas sagen können hatte ich eines dieser Frechen
kleinen Fieslinge an der Nase hängen und ratz fatz auch zwei am Kinn. Und schon
viel auch mein Safeword. Ich kann gar nicht beschreiben wie gemein sich das
anfühlt so eine Wäscheklammer an der Nase. Als ich das „AUA“ meiner Miss und
das Klapsen der Wäscheklammern hörte, wusste ich, dass meine Miss es auch
gleich an sich selber probiert hatte. Bei den Worten „Die tun ja wirklich weh“ musste
ich dann doch ein wenig schmunzeln. Doch das Schmunzeln verging mir auch
sogleich wieder als ich spürte wie sich die Klammern um meine Zehen drängten.
Ich zappelte eine Weile und jammerte, das Gefühl stieg in mir auf, das ich das
niemals aushalten könnte und die Tränen liefen mir die Wangen hinunter. Und als
der Punkt erreicht war wo ich nur noch schreien wollte habe ich mich ganz fest
konzentriert es nicht zu tun, still zu stehen und es für meine Miss zu
ertragen. Nicht gleich aufzugeben und einfach mal auf die Zähne zu beißen.
Meine Miss erkannte dies und fing an mir die Klammern abzunehmen. Doch nicht
einfach so. Schlag für Schlag spürte ich die Gerte wie sie auf die Klammern
schlug und sie Stück für Stück von den Zehen abrutschten. Ich bin mir nicht
mehr sicher, den ich kann mich nur noch an das Atmen meiner Miss und an die
Geräusch die die Klammern beim Abfallen machten erinnern, doch ich glaube ich
habe tatsächlich geschrien.
Auch
nach oder gerade wegen dem Schmerz und der Qual was dieser Moment mir bereitet
hatte, war es ein tolles Gefühl als meine Miss mir die Augenbinde abnahm und
mich ansah. Noch hing ich dort an dieser Tanzstange und meine Miss ging an mir
vorbei und ich hörte wie sie hinter mir etwas machte, hervor kam sie wieder mit
einem Gürtel in der Hand. Noch ehe ich mich versah hörte ich den Gürtel auch
schon klatschen und das brennen das er auf der Haut verursachte nur einen
Atemzug später. Noch einmal holte meine Miss aus und wieder hörte ich das
Klatschen, doch das Gefühl des Schmerzes blieb aus. Stattdessen hörte ich meine
Miss kichernd Aua sagen und nun verstand ich auch warum. Für meine Miss war
dies das erste Mal das sie sich mit einem Gürtel als Schlag Instrument versucht
hatte und da sie sehr nah bei mir stand hatte sie mir erklärt das sie den
„Steifegrad“ des Gürtels unterschätzt hat und sich somit selbst getroffen. Nun
mussten wir beide Lachen.
Ob
weinend oder lachend, ob gerade am Spielen oder einfach nur ein wenig
rumlümmeln und uns gemeinsam einen Film ansehend. Jeder Moment den ich an
diesem Wochenende mit meiner Miss erleben durfte ist mit keinem Edelstein
dieser Welt aufzuwiegen. Ob es nun eine zarte Berührung war oder ein fester
Schlag, das Gefühl der Seile auf der Haut oder die Berührungen meiner Miss wenn
sie mich ans Bett fesselte zum Schlafen. Selbst das Schlafen mit dem Wissen von
meiner Miss angekettet worden zu sein, all das sind Momente die ich mit keinem
Gefühl der Welt beschreiben könnte. Unbezahlbar, wertvoll und jedes einzelne
einen Schritt weiter und ein Stück näher an meine Miss.
Und
wieder einmal muss ich einfach Danke sagen. Danke dass ich bei dir sein darf,
danke dass du mich auffängst und hältst, danke dass du mich ermahnst und streng
zu mir bist wenn ich mal über die Grenze schlage. Danke für jeden einzelnen
Moment den ich mit dir erleben durfte und noch erleben darf meine Miss.
©FelicaLiriel (Feli)
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