INTERVIEW VON DRAXTOR DESPRES MIT EBBE ALTBERG
Das
Interview fand in San Francisco statt. Während der SVVR 2016. Die
Fragen wurden von den Übersetzer nicht aufgeführt, da die Antworten
auch ohne sie verständlich sind.
Aussagen
von Ebbe Altbert:
*Ebbe
hat die Collision Konferenz genutzt, um den Start der Bewerbungsphase
für einen frühen Zugang zu Sansar bekanntzugeben
*Obwohl
man bei der Bewerbung auch andere 3D Programme zu Erstellung von
Sansar-Content ankreuzen kann, wird aktuell noch immer ausschließlich
Maya zum Hochladen von Inhalten unterstützt. Wenn aber im Sommer
dann die ersten Bewerber Zugang erhalten, wird allgemein das
Hochladen im FBX-Format unterstützt, das fast jedes gute 3D Programm
erzeugen kann
*Das
Video, das Ebbe auf der Collision gezeigt hat und aus dem ich auch
die erwähnten Screenshots erstellt habe, wird voraussichtlich nicht
veröffentlicht
*Das
Erstellen von Objekten innerhalb von Sansar wird nicht, wie in Second
Life, während der laufenden Simulation möglich sein, sondern man
muss sich dazu in einen Bearbeitungsmodus begeben, der nicht
gleichzeitig für andere Nutzer sichtbar oder benutzbar ist. Oder
anders ausgedrückt: Der Bearbeitungsmodus ist eine
Einzelnutzer-Umgebung. Hat man seine Bearbeitung fertig, wird es in
die "live" Welt übertragen und dabei wird eine Optimierung
der Mesh-Struktur vorgenommen. Ebbe sagt, in SL würde das direkte
Inworld Bauen viel Performance kosten. Das soll mit dieser
ausgelagerten Methode vermieden werden. Denn wegen den VR-Brillen
muss Sansar mit 90 FPS laufen
*Ebbe
hofft, dass man bis Ende des Jahres auch die Möglichkeit hinbekommt,
dass mehrere Avatare gleichzeitig in den gleichen Bearbeitungsmodus
gehen können. Linden Lab will auf jeden Fall irgendwann auch
Multi-Nutzer-Umgebungen für gemeinsames Bauen in Sansar haben
*Zu
Beginn wird es im erwähnten Bearbeitungsmodus nicht möglich sein,
Mesh-Objekte zu bearbeiten
*Interaktionen
mit dynamischen Objekten sind jedoch jederzeit direkt in Sansar
möglich. Also einen Stuhl verrücken oder einen Ball werfen
*Solange
der Bearbeitungsmodus nicht voll funktionsfähig ist, wird der
Content in Sansar fast ausschließlich durch Importieren von
bestehenden Elementen aus dem Web oder von Maya-Projekten der
Sansar-Nutzer stammen
*Ohne
einen genauen Termin zu nennen, erwähnt Ebbe dann, dass es
irgendwann auch mal möglich sein soll, ein Mesh-Objekt Inworld zu
bearbeiten
*Ebbe
Gleichnis: Alles, was man im RL nutzt, wie die Kleidung, die
Wohnungseinrichtung, das Auto, usw., stellt man ja auch nicht selbst
her. Man kauft sich die Objekte und stellt sie sich nach den eigenen
Vorstellungen zusammen. Also bestimmte Jacke mit Hose, Esstisch im
Wohnzimmer nah ans Fenster, usw. Dadurch fühlen sich die gekauften
Objekte wie etwas Eigenes an. Und genau das will Linden Lab in Sansar
auch ermöglichen und zwar so, dass es super leicht von jedem
durchgeführt werden kann
*Ebbe
Philosophie: In einen Laden gehen und sich eine bestimmte Jacke zu
kaufen, ist der kreative Prozess eines Erstellers. Weil man sich ja
etwas aussucht, das zu einem passt und was der eigenen Persönlichkeit
Ausdruck verleiht
*Philip
Rosedale und Ebbe sind Freunde. Sie pflegen einen regen Austausch von
Informationen, auch über Dinge, die bei Linden Lab und/oder High
Fidelity gut oder schlecht funktionieren. Ebbe sieht High Fidelity
nicht als Konkurrenz. Er meint, viele Welten können gleichzeitig
existieren. Es wird keinen Gewinner geben, der dann das Metaverse
beherrschen wird
*In
Sansar wird es den Anbietern von Spaces (Gebieten, Umgebungen, etc.)
überlassen, wie sich die Nutzer identifizieren müssen, die ihren
Bereich betreten. Vielleicht reicht ein Pseudonym dafür aus,
vielleicht will der Anbieter aber auch die RL-Daten
*Ebbe:
Ich vertraue Facebook. Die Leute dort machen einen wirklich guten Job
*Wenn
Sansar nur für anonyme Nutzer ausgelegt würde, bleibe die Plattform
immer eine Nische. Deshalb wird es wohl auch eine Identifizierung in
Sansar über einen Facebook Account geben
*Verhaltensweisen
von Sansar-Nutzern werden von Linden Lab ausgewertet, um den
Anbietern von Spaces statistische Daten zu liefern und auch, um für
die eigene Entwicklung der Plattform wichtige Erkenntnisse zu
sammeln. Gezielte Werbung aufgrund der Auswertung, soll es aber nicht
geben
*Linden
Lab erhält aus den L$-Umsätzen, die Inworld in Second Life gemacht
werden, keine Provisionen. In Sansar wird Linden Lab dafür eine
Gebühr verlangen. Dafür wird dann eben Land günstiger
*Es
wird auch verschiedene Nutzer-Level geben. Wer zum Beispiel eine
gewisse Anzahl an Inventarobjekten überschreitet, muss ein Level
höher gehen, was dann mehr Gebühren kostet. Die richtig
interessanten Tools für Sansar (z.B. direktes Importieren aus Maya
heraus), gibt es ebenfalls nur über ein Abo, das Geld kostet
*Als
reiner Konsument oder Besucher ist der Zugang zu Sansar kostenlos
*Ein
erster Login in Sansar könnte zukünftig so aussehen: Auf der
Webseite des Anbieters ist ein Links zur Experience in Sansar. Klickt
man ihn an, wird der Viewer automatisch heruntergeladen und
anschließend öffnet sich eine Maske, die nach Logindaten fragt. Das
kann von "Anonymer Gast" bis zu "RL-Daten mit
Kreditkartennummer" variieren. Bei anonymer Gast klickt der
Nutzer einfach auf den Login-Button und rezzt dann in der gewählten
Experience
*Ebbe
ist großer VR-Fan. Er sagt, mit einer VR-Brille ist man selbst sein
Avatar. Man nimmt seine Identität an
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