ERSTELLER AUS SECOND LIFE HABEN PLÄNE, IHR ANGEBOT IN PROJECT SANSAR, HIGH FIDELITY ODER EINE ANDERE NEUE VIRTUAL REALITY WELT ANZUBIETEN
Dazu hatte Wagner James Au letzte Woche
eine Umfrage auf New World Notes gestartet. Das Ergebnis hat er gestern
veröffentlicht. Anlass zu dieser Umfrage war ein vorausgegangener Bericht über das Label Blueberry, das als erster bekannter SL-Anbieter seine
Erweiterung in Richtung High Fidelity bekannt gab.
Laut der Umfrage von Wagner, wollen 48%
der Teilnehmer zukünftig ihre Produkte entweder in Sansar, oder High
Fidelity, oder auch in beiden Welten anbieten. Von diesen 48% wollen
19% ausschließlich nach Sansar expandieren, während 8% sich nur auf
High Fidelity konzentrieren will. 21% halten sich beide Optionen
offen und untersuchen Möglichkeiten, auf beiden Plattformen zu
expandieren. Und knapp 47% wollen auf keiner der beiden Plattformen
aktiv werden.
Wagner spekuliert nun, warum mehr
Content Ersteller nach Sansar wollen als nach High Fidelity. Er
meint, das läge sehr wahrscheinlich daran, weil Linden Lab gesagt
hätte, dass man im begrenzten Maß auch Content aus Second Life nach
Sansar transferieren könne. Allerdings hat da Wagner aus meiner
Sicht etwas falsch verstanden. Nur Meshes, die eh schon als Modell
auf der Festplatte der Ersteller liegen, lassen sich auch in Sansar
nutzen. Und selbst davon nicht alle, denn eine Optimierungssoftware
sorgt beim Hochladen für eine Reduzierung der Polygone, was nicht
bei jedem Modell zu brauchbaren Resultaten führen wird.
Der andere Grund, der laut Aussagen von
Content Erstellern dazu führt, dass SL-Nutzer Sansar gegenüber HiFi
bevorzugen, sind angebliche Bedenken gegenüber dem Schutz von
digitalen Urheberrechten in High Fidelity. Denn der gesamte Content
in High Fidelity wird nicht in einer Datenbank des Betreibers
gespeichert, sondern auf externen Servern, die irgendwo mit dem
Internet verbunden sind. Jeder, der an eine URL zu einem Objekt auf
einem solchen Server herankommt, kann sich das Objekt kostenlos
herunterladen.
Zu diesem Thema äußert sich dann aber
Philip Rosedale in den Kommentaren zum NWN-Artikel. Er schreibt, dass
man in HiFi den Content-Schutz mit der Herausgabe von Zertifikaten
umsetzen will. Diese Zertifikate sollen ein Prüfsiegel enthalten,
das nur bei einem bestätigten Kauf erzeugt wird und den Link zum
Originalprodukt enthält. Jeder Betreiber einer HiFi Umgebung kann
dann für seine Server einstellen, dass nur Content mit einem solchen
Siegel gespeichert werden darf (oder eben nur Avatare mit
authentischer Ausstattung auf die Region dürfen).
Am Ende schreibt dann Wagner, dass er
nicht der Ansicht ist, dass die meisten Content-Ersteller die
digitale Rechteverwaltung bei ihrer Wahl der nächsten Plattform in
den Vordergrund stellen. Er meint, solange man mit selbst erstelltem
Content in der Lage ist, gute Umsätze zu machen, ist das Copyright
zweitrangig. Am Ende wird sich die Plattform durchsetzen, bei der man
eben besser seine Produkte verkaufen kann.
Der Grund, warum ich diese Meldung
heute als Thema für meinen Blog gewählt habe, sind einige
Kommentare, die ich in letzter Zeit zu eigenen Blogbeiträgen
bekommen habe. Einige SL-Nutzer schreiben, sie würden niemanden
kennen, der nach der Öffnung von Sansar ihren Nutzungsschwerpunkt
von SL nach Sansar verlagern wollen. Wenn nun aber fast die Hälfte
der Content Ersteller bereit ist, nach der Öffnung von Sansar ihre
Produkte auch dort anzubieten, dann werden schon mal genau diese
Anbieter für eine gewisse Zeit ihren Schwerpunkt nach Sansar
verlagern. Denn in SL haben die meisten schon einen eingerichteten
und lauffähigen Shop.
Und wenn dann die Produkte der
Hersteller in einem moderneren Sansar auch noch optisch besser
aussehen, weniger Lag verursachen und technisch neue Möglichkeiten
bieten, dann denke ich schon, dass viele Leute mehr als nur mal "in
Sansar vorbeischauen" werden.
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