WAGNER JAMES AU IM INTERVIEW MIT DER GLOBE AND MAIL
Wer ist Wagner James?
Er ist der dienstälteste Second Life Blogger. Er
führt seinen seit 2003. New World Notes heißt er und ihr könnt ihn
HIER finden.
Eine kanadische Zeitung namens "The Globe and
Mail" hat mit ihm ein Interview geführt und einige Fragen
daraus fand ich auf einen meiner Lieblings Blogs:
Wer nutzt heute Second Life?
Mehrheitlich ältere Personen im Alter zwischen 40
und 60 Jahren. Davon haben laut Wagner 10% bis 20% eine körperliche
oder geistige Behinderung. In SL haben diese Leute nicht die gleichen
Schwierigkeiten zu kommunizieren, wie in der physischen Welt.
Wie offen sind die Nutzer in Bezug auf ihr Leben
außerhalb von SL?
Das variiert. Einige sind sehr offen und haben
kein Problem damit, auch ihr RL-Umfeld zu zeigen. Andere bleiben
anonym und möchten sich nur in der Rolle ihres Avatars darstellen.
SL ermöglicht den Nutzern, zu sein, wer man will.
Inwiefern überschneidet sich die SL- und die RL-Identität?
Es gibt viele Nutzer, die in SL mit Identitäten
experimentieren, an die sie sich im RL nicht herantrauen würden. Es
gibt eine große Zahl von Nutzern, die Transgender Rollen
ausprobieren. Oder auch die Gruppe der Furries, bei denen wiederum
eine Untergruppe sich für Sexspiele interessiert.
Es scheint so, dass sexueller Content oft außen
vorgelassen wird, wenn es um das Thema Second Life geht.
Das ist eine Abwehrhaltung der Community, da
dieses Thema oft gegen die Reputation von SL gerichtet ist. Ein Teil
davon ist berechtigt, der andere Teil ist unfair. Vor allem, weil es
so viel anderen großartigen Content in Second Life gibt.
Gibt es viele neue Nutzer?
Nein, es gibt hauptsächlich Langzeitnutzer. Für
einen außenstehenden Nutzer ist es schwierig, Zugang zu finden,
bevor sie nicht acht bis zehn Stunden Zeit auf sich nehmen, um die
Bedienung des Viewers zu lernen.
Erkennst du in dem heutigen Second Life die
Plattform wieder, mit der du 2003 einmal deine Berichterstattung
begonnen hast?
Nein. Denn damals sollte es das Metaverse werden,
das in Neal Stephensons Büchern beschrieben wird. Millionen von
Menschen sollten die nächste Generation des Internet gestalten.
Damals dachte ich tatsächlich, dass SL das hätte werden können.
Und nun?
Second Life ist ein Nischenprodukt geworden, aber
eine faszinierende Nische, denn man kann in diesem Mikrokosmos viel
über die reale Welt und ihre Gesellschaft lernen.
Gibt es einige RL-Freundschaften, die sich in
Second Life entwickelt haben?
Viele Romanzen und Freundschaften haben sich
zweifellos zuerst in der virtuellen Welt entwickelt.
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