EINE KLEINE BELOHNUNG
Meine Kleine bekam die
Aufgabe, eine Geschichte zu schreiben und zwar hatte sie dazu eine Stunde Zeit,
diese Zeit verbrachte sie in ihren Käfig. Sie bekam dazu 10 Worte, die in diese
Geschichte mit eingeflochten werden sollten. Sie hat diese Aufgabe sehr gut
gelöst und ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Daher setzte ich sie
hier zur Belohnung rein. Feli hat sich das verdient. Sehr gut
gemacht, Kleines.
Die vorgegebenen Worte:
Badehaus
Geisha
Lotusblume
Schmetterling
Seerose
Entführer
Shibari
Striemen
Blut
Vertrauen
Eine kleine japanische
Geschichte
Langsam öffnete sie die
Augen, helles Licht blendete ihren Blick und sie brauchte eine Weile bis sie
klar sehen konnte. Ihr Blick viel auf eine Wand die, so schien es, aus Bambus
war. Etwas seitlich dieser Wand war ein Fenster aus dem sie geradeso noch hinaussehen
konnte. Das Sonnenlicht viel in den Raum und malte das Muster von Wasser an die
Decke. Sie kniff die Augen etwas zusammen und stellte fest das die Sonne wohl
nicht direkt durch das Fenster schien, sondern sich anscheinend auf einer
Wasseroberfläche spiegelte. Ein leichtes brennen zerrte sich durch ihre
Schultern was sie dazu brachte ihre Arme bewegen zu wollen. Einen kurzen Moment
setzte ihr Herz einen Schlag aus um dann schneller als zuvor zu schlagen. Was
war das? Sie konnte ihre Arme nicht bewegen? Es dauerte einen Moment bis sie
realisierte was der Grund dafür war. Leicht drehte sie ihre Hände und spürte
wie das raue Seil an ihren Handgelenken rieb. Sie riss etwas fester an ihren
Armen, was das brennen in ihren Schultern noch etwas verstärkte und so hielt
sie wieder still, den Blick zu dem Fenster wendend vor dem sich ein paar
Schmetterlinge im Glanz der Sonne tummelten. Ihre Hände waren auf den Rücken
gefesselt, zwischen den Armen und ihren Rücken spürte sie die Lehne des Stuhls
auf dem sie saß. Auch ihre Beine konnte sie nicht bewegen. Dasselbe Seil das
sie auch an den Handgelenken spürte, fühlte sie an den Fußgelenken als sie
diese versuchte etwas zu bewegen. Zusammengebunden mit den Stuhlbeinen. Was war
passiert? Sie schloss wieder ihre Augen und versuchte in ihren Gedanken sich zu
erinnern was geschah, ehe sie sich in dieser Situation wieder fand.
Sie erinnerte sich an
die Zugfahrt, sie saß gegenüber einer anderen Frau, ihrer Herrin und sie waren
auf dem Weg zu einem abgelegenen Ort zu dem sie eine Einladung bekommen haben.
Es war wohl ein Japanisches Haus, eine Art Gasthaus, nein, eher eine Art Spa,
den ihre Herrin redete auch von heißen Quellen. Mehr hatte sie jedoch nicht in
Erfahrung bringen können. Immer wenn sie nachfragte was genau das den für ein
Ort sei lächelte sie ihre Herrin schweigend an. Vom Bahnhof wurden sie direkt
abgeholt. Ein, etwas kleinerer, älterer Mann, scheinbar asiatischen Ursprungs,
öffnete ihnen die Tür eines schwarzen Wagens. Er lächelte immerzu und schien
sich immer wieder hektisch mit dem Kopf etwas vorzuneigen, wie eine Art
Verbeugung. Sie hatte das Gefühl die Fahrt schien ewig zu dauern und ihre
Aufregung wuchs immer mehr und mehr, als sie schließlich an einem sehr
imposanten Haus in mitten eines Waldes ankamen. Es war wohl kaum zu übersehen
das dieses Haus im japanischen Stil gebaut wurde. Das rote Dach leuchtete in
den Sonnenstrahlen die auf die offene Waldlichtung hinunter schien. Zwei goldene
asiatische Drachen schmückten den Treppenaufgang der zu einer grossen
zweiflügligen Tür führte.
Sie schreckte auf und
öffnete ihre Augen wieder, sie hatte gedacht hinter sich etwas im Raum zu
hören. Schritte? Panisch versuchte sie sich umzusehen, was ihr jedoch nicht
gelang. Ihr Atem ging schneller, aufgeregter. Sie versuchte angestrengt zu
lauschen, doch außer dem Blut das durch
ihre Adern rauschte konnte sie nichts hören. So schloss sie die Augen wieder
und dachte weiter nach.
Das Haus hatte eine
ziemlich grosse Eingangshalle, seitlich dieses reichgeschmückten Raumes waren
mehrere Türen aus Seidenpapier, verziert mit Lotusblumen, asiatischen Drachen
und Frauen die in Kimonos gekleidet waren. Alle samt waren sie in wunderschönen
aber nicht aufdringlichen Bunten Farben bemalt. Sie erinnerte sich daran wie eine,
ebenso kleine ältere Frau, wuselig um sie herum tippelte, ihnen das Haus zeigte
und zum Schluss ihr Zimmer, in dem sie sich umzogen und für den Abend
vorbereiteten. Sie konnte sich noch genau an das wunderschöne dunkelrote
knielange Kleid erinnern das ihre Herrin trug, angelehnt im japanischen Stil.
Auch ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem Knoten hochgebunden und mit zwei
Stäbchen fixiert. Sie musste grinsen als ihr der Gedanke von Essstäbchen durch
den Kopf schoss.
Sie selbst trug eine Art
Kimono, nicht wirklich Traditionell, den die Schleife war nicht so breit wie
man es sonst sieht und auch die Länge des Gewandes ging ihr gerade mal so über
die Hälfte ihrer Oberschenkel. Er war in einem sanften weiß und leichtem Rose
gehalten. Ihre Haare hatte sie seitlich über die Schulter zu einem Zopf
gebunden der ihr Gesicht weich umschmeichelte. Gerade als sie in eine Art
Sandale schlüpfte klopfte es an der Tür. Der ältere Herr der sie schon am
Bahnhof abgeholt hatte wartete draußen. Er wirkte noch genauso hektisch wie bei
ihrem ersten Treffen, jedoch zierte sein Gesicht ein warmes freundliches Lächeln.
Schweigend folgten sie dem kleinen Mann der sie die Treppen hinunter brachte
und durch eine der Seidenpapiertüren führte. Ein weiterer Raum bot sich ihnen dar,
ausgelegt mit Sisal Bodenmatten auf denen kleine viereckige Kissen mit
blumenbestickten Muster um einen langen hölzernen aber sehr niedrigen Tisch
platziert waren. Am Ende des Sisal bedeckten Bodens erhöhte sich der Raum in
Form einer etwas höheren Stufe zu einer Art Bühne die wirkte wie eine sehr großräumige
Terrasse, den der Ende des Raums war wie ein weiter offener Balkon an dem
Lampions von den Holzstreben an der Decke herunterhingen die in einem weichen
dunklen rot erleuchteten. Der kleine Mann machte hektische Bewegungen mit den
Händen und wies sie so an das sie sich auf die Kissen setzen sollten. Immer
wieder nickte er dabei. Ihr viel auf das dieser Mann noch kein einziges Wort
gesprochen hatte, alles was er ihnen mitteilte war in Form von Gesten und
seinem beständigen hektischen Nicken das auf seltsame Art und Weise erheiternd
und vertraulich wirkte.
Sie zerrte kurz an den
Seilen die um ihre Handgelenke gelegt waren und rutschte, soweit es möglich
war, auf dem Stuhl etwas hin und her um eine andere Position zu finden was ihr
nicht sonderlich gut gelang. Wie lang saß sie nun schon hier? Welche Tageszeit
hatte es? Sie hatte keine Ahnung und fühlte sich verloren. Vollgepackt mit
Angst und etwas Verzweiflung viel sie wieder in ihre Gedanken um herauszufinden
was geschehen war.
Der Abend war
vollgepackt mit visuellen und geschmacklichen Sinnlichkeiten. Sie tranken Tee
der verschiedensten Geschmäcker an deren Namen sie sich kaum noch erinnern
konnte. Aßen Dinge die sie nie zuvor gegessen hatte. Alles was sie zu sich
nahmen schien die Sinne zu berauschen und zu erhellen.
Wärend sie aßen wurde
langsam das Licht etwas gedimmt und nicht allzu grell leuchtende Scheinwerfer
wurden eingeschaltet die die Bühne beleuchteten. Eine Geisha kam auf die Bühne
und begann eine wortlose Performance mit schwingenden Fächern die wirkte wie
ein Tanz. Nach und nach kamen und gingen andere Akteure wie ein Samurai und
einige andere. Je länger sie der Show zusahen desto mehr stellte sich heraus dass
es sich hierbei um eine tänzerische wortlose Geschichte handelte.
Zum Ende dieser
wundervollen Darbietung reichte ihnen die Herrin des Hauses zwei kleine Gläser
mit einer klaren Flüssigkeit. Es schien sich hierbei um Sake zu handeln,
zumindest roch es etwas Alkoholisch.
Sie stieß mit ihrer
Herrin an und führte das Glas zu den Lippen....
Doch, was geschah dann?
Sie konnte sich noch an das leichte brennen in der Kehle erinnern, den etwas
bitteren Geschmack. Und dann?
Nichts, Dunkelheit.
Wurden sie betäubt? Hat
man sie etwa verschleppt? Entführt? und wenn ja, wer war der Entführer? und wo
war ihre Herrin hingebracht worden?
Etliche Fragen kreisten
ihr durch den Kopf aber sie fand keine Antworten
Sie schreckte wieder
auf, da war es wieder, dieses Geräusch als würde jemand durch den Raum gehen.
Und noch etwas, war das das Geräusch eines rutschenden Stuhles?
Ehe sie sich die Frage
stellen konnte ob hier noch jemand im Raum war spürte sie wie eine Hand in ihre
Haare griff und sie fest packte. Das Herz fing an ihr bis zum Hals zu schlagen,
schnell und laut. Ihre Gedanken machten sie schwindelig. Dann lies die Hand
ihre Haare wieder los, strich über ihre Wange zu ihren Lippen wo sie sich
sanft, aber mit bestimmten Druck dazwischen klemmte, sich an ihren Zähnen
einhackte und den Mund öffnete, ehe sie realisierte was da geschah war auch
schon die zweite Hand zu sehen. Sie hielt ein Faseriges Seil das von der Hand
die eben noch an ihrem offenen Mund war gegriffen wurde und zwischen ihre Zähne
gedrückt wurde.
Die Hände bewegten sich
flink und sie konnte kaum einen Blick darauf werfen. Aber dieser Geruch, er
drang ihr in die Nase, war aber nicht aufdringlich sondern süß und....vertraut?
Ja definitiv, sie kannte diesen Geruch und zwar sehr gut. Jedes Mal wenn sie
ihn roch erwärmte es ihr Herz so wie auch jetzt. Niemand sonst, außer ihrer
Herrin, konnte so riechen. Dieses Parfüm das sie trug gemischt mit ihrem
unverkennbaren süssen allgegenwertigen Duft.
Ein Lächeln huschte über
ihre Lippen und sie schloss die Augen. Die Hände ihrer Herrin streichten über
ihren Körper, lösten die Fesseln an den Händen und zogen ihre Arme nach oben.
Die Ellbogen angewinkelt band sie die Arme nun am Hinterkopf zusammen. Dann trat
ihre Herrin nach vorne, schenkte ihr dieses Sanfte aber bestimmte Lächeln das
sie so liebte. Sie löste die fesseln an den Füssen und zog sie auf die Beine.
Sie wackelte ein wenig da sie für eine Weile das Gefühl hatte ihre Beine nicht
mehr zu spüren, hatte sich aber sehr bald wieder gefangen. Ihre Herrin flocht
mit großer Sorgfalt die Seile um ihren Körper, hier ein knoten, dort eine
Schlaufe. Schlussendlich nickte sie zufrieden, betrachtete das mühevoll und
beinah perfekte Shibari für einen Moment und führte sie dann aus dem Raum
hinaus.
Durch die Tür hindurch
war direkt ein weiterer Raum angegrenzt der aussah wie eine Art Umkleideraum,
durch den sie hindurchliefen. Und tatsächlich es handelte sich wirklich um
einen Umkleideraum, denn als sie hindurch waren gelangte sie direkt in ein
Badehaus. Links und rechts von ihnen waren Becken über denen Duschköpfe hingen
und an der Wand waren Wasserhähne befestigt. die hinterste Wand bestand aus
Seidenpapiertüren die auf einer Seite offen waren und zu einer Art Steingarten führten. Zwischen
den grossen Steinen war eine kleine Treppe die in Dampfendes Wasser führten. In
der Mitte dieses ziemlich grossen heißen Beckens war ein Arrangement mit einem
Grossen Bonsai und etlichen wunderschönen bunten Blumen angerichtet. Ihre
Herrin drehte sich zu ihr um, steckte einen Finger zwischen die Fesselung an
ihren Brüsten, ging rückwärts in das Wasser hinein und zog sie mit sich mit.
Das Wasser fühlte sich
angenehm und wohltuend auf ihrer Haut an. Sie wateten bis zu dem Baum wo sich
ihre Herrin dann ins Wasser setze, sie wieder umdrehend und zu sich heran ins
Wasser zog. Sie spürte die Wärme des Wasser, die Wärme ihrer Herrin, ihren
Körper ihre Haut sie so unglaubliches Vertrauen in ihr erweckten. Ihr das
Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gaben. wärend ihr Blick über das Wasser
schweifte und die darauf schwimmenden Seerosen betrachtete löste ihre Herrin
die Fesseln an ihrer Hand und legte die Arme nach vorne, streichte mit ihren Fingern
über ihre Unterarme und massierte sanft die Stellen an denen die Seile Striemen
und Abdrücke hinterließen.
Die ganze Zeit viel kein
einziges Wort, aber das brauchte es auch nicht, den sie wusste, hier gehörte
sie hin, hier war sie am richtigen Ort. Und so sahen sie gemeinsam zu wie
langsam die Sonne hinter den Bäumen des Waldrandes verschwand....
Wunderschön :-)
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