Mein Second Life – von Daemonika Nightfire

Warum ich diesen Artikel "Mein Second Life" genannt habe ist leicht zu beantworten. Dieser Artikel spiegelt lediglich meine persönliche Sicht auf Second Life wider und besitzt keine Allgemeingültigkeit. Allerdings möchte ich damit angeblichen "Reportern", die in der Vergangenheit zweifelhafte Artikel veröffentlichten in ihren Allerwertesten treten. Dazu bediene ich mich möglichst einfachen aussagen, um Second Life auch für außenstehende begreiflich zu machen.

Daemonika Nightfire

Wie sagt man so schön? Tod gesagte leben länger.


Das gilt auch für Second Life, auch wenn Second Life schon seit Jahren nicht mehr so gehyped wird, wie in den Jahren 2007 – 2010 ist Second Life nach wie vor präsent und belebt. Es ist sogar noch immer, trotz aller Widrigkeiten und Änderungen durch Linden Research möglich reales Geld mit Second Life zu verdienen. Man muss sich nur Kreativ beschäftigen können und wollen. Gut, die Lernkurve ist allgemein im Vergleich zu damals sehr steil angestiegen und es wird auch schon lange nicht mehr alles ausschließlich Inworld mit Prims erstellt. Vielmehr werden jetzt extern erstellte Mesh Kreationen hochgeladen. Das ist aber nicht der Schwerpunkt meines Artikels.

Worauf ich hinaus will ist Folgendes.
Wer sich mit der Erwartungshaltung an ein Spiel, das erste Mal in Second Life registriert und einloggt wird zwangsläufig auf kurz oder lang enttäuscht werden. Technisch gesehen handelt es sich bei Second Life zwar um ein Spiel, wird aber niemals so performant sein wie ein Shooter oder MMO. Der Grund dafür ist grob zusammen gefasst der dynamische Content. Das bedeutet im Gegensatz zu einem Spiel/Online Spiel mit festem Thema und Story, bei dem sämtliche Inhalte fix auf Festplatte installiert ist, wird bei Second Life der gesamte Content und jede Szene permanent heruntergeladen und regelmäßig neu gerendert. Während in Spielen eine FPS unter 60 schon als extrem schlecht bezeichnet wird, kann man in Second Life mit konventionellen Grafikkarten schon froh sein, wenn man 10- 30 FPS schafft.

Nichtsdestotrotz ist es in Second Life durchaus möglich Spiele zu spielen. Man darf aber nicht vergessen, das der gesamte Content (alles was man sieht und an sich trägt) in Second Life von Usern erstellt ist und die Qualität/Performance sehr stark schwankt. Umgangssprachlich wird in Second Life sehr schnell von LAG gesprochen und bedeutet schlechte Performance bzw. langsame Reaktion der aktuellen Szene. In den meisten Fällen sind die User aber eindeutig selbst dafür verantwortlich, weil der Viewer von den Usern grundsätzlich falsch eingestellt wird. Näher werde ich darauf aber jetzt nicht eingehen, schließlich gibt es zu diesem Thema genügend Beiträge in Foren und Anleitungen in der Second Life Wiki.

Natürlich ist in Second Life auch nicht alles Gold was glänzt, aber Individuen die versuchen den Mitmenschen das Leben schwer zumachen gab und gibt es überall. In Second Life Griefer genannt, in anderen Spielen sind es die Cheater, in Foren die Trolle und vieles mehr …

Dennoch darf man sich von diesen Pappnasen nicht unterkriegen lassen, es gibt auch hier die Möglichkeit sich derer zu entledigen. Dazu gibt es mehrere technische Mittel und im Zweifelsfall besteht noch die Möglichkeit sich Hilfe bei Linden Lab zu holen.

Daemonikas Shop

Damit wechseln wir nun auch schon zum eigentlichen Thema meines Artikels. Am liebsten beschäftige ich mich in Second Life kreativ, hauptsächlich mit Scripte schreiben, um gewünschte Objekte funktional zu machen. Meine persönliche Bandbreite im Erstellen von Content umschließt jedoch eine Vielzahl von Möglichkeiten. Das will heißen, das ich mir in den letzten 12 Jahren tatsächlich von allem etwas angeeignet habe. Aber, nur weil ich weiß wie etwas geht, heißt es noch lange nicht das ich es auch mache. Ich habe mein Steckenpferd und dabei bleibe ich.

Seit 2008 betreibe ich bis heute durchgehend einen Shop, wo meine Kreationen erhältlich sind. Einige Jahre wahr ich damit sogar selbstständig und konnte von den Einnahmen aus Second Life im Real Life leben. Doch irgendwann hat mich dieser permanente Leistungsdruck krank gemacht, wodurch ich dann eine Auszeit von sage und schreibe 18 Monaten nötig hatte, um gesundheitlich wieder so Fit zu fühlen, das ich mich wieder Kreativ beschäftigen kann.

Als ich mit Second Life damals anfing, habe ich auch in Clubs für Tipps getanzt und sogar gestrippt. Irgendwann habe ich den Club sogar gemanagt. Aber dieses Kapitel meiner Second Life Geschichte war nicht von langer Dauer, nach etwa 2 Jahren habe ich mich dann ausschließlich dem Content erstellen verschrieben. Anfangs habe ich sogar noch relativ oft verschiedene Clubs besucht, doch das reizt mich schon lange nicht mehr. Es hat nichts mit den Leuten zu tun, um mit Freunden zu reden oder sie zu treffen, muss ich einfach keine Clubs besuchen.

Teilweise ist es aber auch dem aufwendigeren Content geschuldet, ab einer gewissen Anzahl Avatare steigt die allgemeine Leistungsanforderung so hoch, das es kaum noch Spaß macht, weil die Performance spontan zu weit runtergeht.

Ja, Second Life wird immer aufwendiger und die Ansprüche an die Hardware wachsen stetig mit. Beispielsweise kann man mit einem Rechner, der 2010 noch gute Ergebnisse lieferte heute nicht mehr erwarten die gleiche Performance zu erreichen. Hauptsächlich liegt der hohe Anspruch aber nicht an der grundlegenden Technik von Second Life, sondern viel mehr am mehr oder weniger aufwendig erstelltem Content.

Ich sage dazu immer. "LAG ist die Summe des Ganzen". Jeder Content für sich ist eigentlich nicht schlimm, es wird einfach erst dann zu viel, wenn es einfach zu viel wird. Klingt komisch, aber ist genau so. Je mehr Content in deiner Szene zu sehen ist, desto mehr muss verarbeitet werden.

So, genug von schlechter Performance geredet, wenden wir uns den schönen Dingen zu.

Daemonikas Sim

Sex würde ich als schön bezeichnen und darf in Second Life nicht fehlen. Ich bin davon überzeugt, das Second Life nicht das Second Life wäre was wir heute kennen, wenn man seine sexuellen Fantasien, ganz gleich wie sie geartet sind, nicht auch ausleben könnte. Aber Vorsicht, wie im realen Leben, gibt es auch hier Dinge, die eindeutig verboten sind und entsprechend geahndet werden.


Alles in allem gibt es jede Menge Möglichkeiten, sexuelle Vorlieben virtuell auszuleben. Und seien wir mal ehrlich, Cybersex ist Saversex, denn beim Masturbieren am Schreibtisch hat sich meines Wissens noch niemand Geschlechtskrankheiten eingefangen oder ist schwanger geworden.

Gerade beim Thema Sex haben "Reporter" sich in der Vergangenheit immer nur ein bestimmtes Thema ausgesucht und darauf herumgeritten, ohne ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass das, was sie beschrieben haben, auch in Second Life eindeutig verboten ist. Vielmehr haben diese Pappnasen es so aussehen lassen, das hier so etwas gang und gäbe wäre.

Auch ein schönes Thema ist Shoppen, beinahe alles, was man sich vorstellen kann, ist in Second Life erhältlich. Wenn man es nicht selbst machen kann oder will, besteht die Möglichkeit sich gewünschte Content zu kaufen.
In Second Life herrscht ein gigantisch großer Markt für alles, was man sich vorstellen kann. Dazu kann man sich auf dem Marketplace umsehen oder Inworld vorhandene Shops aufsuchen.

Dieser Markt ist sehr wichtig für die Second Life Struktur. Warum Struktur? Ich rede absichtlich nicht von Marktwirtschaft, weil ich nicht auf den Konsum hinaus will, sondern auf die Second Life Experience (Erlebniss). Denn ohne die Second Life Marktwirtschaft wäre Second Life recht trostlos bis leer. Wir dürfen nämlich nicht vergessen, das sämtlicher Content (einfach alles, was man sieht) von anderen Usern erstellt wird. Linden Research stellt nämlich lediglich eine leere Region bestehend aus Wasser und einer unbebauten Insel zur Verfügung. Für alles andere, was sich darauf befindet, ist der jeweilige User verantwortlich.

Das bedeutet nun, das man selbst kein Talent braucht um Dinge erstellen zu können, man kann sich auch mit vorhandenen Content kreativ beschäftigen, indem man eine Region oder Parzelle individuell gestaltet.

Your World Your Imagination.

Dieser Spruch hat bis heute nicht an Sinn verloren und bedeutet nach wie vor, Second Life ist das, was du daraus machst. Oder es mit den Worten von Pipi Langstrumpf zu sagen "Ich mach mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt …" Alles in allem sollte Second Life Spaß machen.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß und einen erfolgreiches neues Jahr.
Daemonika Nightfire

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